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Übergabe: Peter Bach (l.) hat den Trainerjob von Jens Bräkling übernommen. Foto: Michael Gohl

Humann mit neuem Trainer in Liga Zwei

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Nach dem Abbruch der 2. Volleyball-Bundesliga wurde es still um VV Humann. Die Saison 2019/20 war bekanntlich eine äußerst schwierige für den Klub aus Steele. Nach elf Niederlagen in Folge waren die Humänner Tabellenletzter, der Klassenerhalt mehr als gefährdet. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die unvollendete Spielzeit jedoch nicht gewertet, so dass es auch künftig Zweitliga-Volleyball in dieser Stadt zu sehen gibt.

Den Corona-Lockdown haben die Humänner genutzt, um sich zu finden, die Dinge zu analysieren und neu aufzustellen. Nun beginnt eine neue Zeitrechnung. In der Wolfskuhle starten sie ein Projekt, dass den Klub auch für die nächsten Jahre in der 2. Liga konkurrenzfähig machen soll.

Die beste Lösung für Humann

„Es ist in den letzten Wochen viel angestoßen worden“, sagt Jens Bräkling, der seit 2013 beim Zweitliga-Team an der Seitenlinie stand, zunächst als Assistent, wenig später in der Hauptverantwortung. Nun hört er aus privaten und beruflichen Gründen auf. Doch wer sollte den Job übernehmen? Externe Kandidaten gab es nicht, also bleibt nur die vereinsinterne Lösung: Peter Bach (46) übernimmt die Regie. „Das ist mit Sicherheit die beste Lösung“, findet Bräkling. „Der Bacher ist ein Menschenfänger, hat die Autorität und kann die Jungs begeistern.“

Peter Bach, der zuletzt die U18 im Verein erfolgreich trainierte, führte Humann 2003 und 2005 immerhin schon zum Aufstieg in die 1. Bundesliga. Obwohl er beruflich als leitender Oberarzt an einer Klinik in Herne auch enorm eingespannt ist, ist er für sein leidenschaftliches Engagement bekannt. Ein Phänomen. Und mit ihm ist offenbar auch der Optimismus zurückgekehrt. „Die Spieler haben alle wieder Bock, das spürt man. Da passiert momentan eine Menge“, findet Bräkling, der noch offen lässt, welchen Part er künftig spielen wird. „Ich muss meinen Platz noch finden in diesem neuen Konstrukt.“

Tim Bockelkamp fungiert als Spezialtrainer

Als Co-Trainer wird Tim Bockelkamp für frischen Wind sorgen. Er wird als Annahmespezialist genau auf diesem Sektor die Mannschaft schulen. Dort haben die Analysen einen Schwachpunkt in der vergangenen Saison zu Tage gefördert. Bockelkamp gehört wie Bach gewissermaßen zum Inventar des Vereins, hat dort stolze 15 Spielzeiten in der 1. und 2. Bundesliga bestritten. „Tim war unser Wunschkandidat und hat nach kurzer Abstimmung mit seiner Familie zusagen können. Er wird unseren Annahmespielern helfen können“, ist Bach überzeugt.

Beim Saisonabbruch war noch offen, mit welchem Personal die Humänner weiterarbeiten werden. Mittlerweile steht fest, dass bis auf Kapitän Lukas Hußmann (private Gründe) alle Mann an Bord bleiben. Die Leistungsträger Brar Ketelsen, Jan Holthausen, Thomas Wojtczak und Leo Große-Westermann haben langfristig auf drei Jahre zugesagt, den neuen Weg mitzugehen. Hußmann wird künftig in der Regionalliga aufschlagen, aber auch nah am Zweitliga-Team bleiben und aushelfen, wenn Not am Mann sein sollte. Dass Brar Ketelsen wegen einer Knieverletzung in der kommenden Saison ausfallen wird, ist allerdings ein Verlust.

Ein externer Neuzugang aus Solingen

Der einzige externe Zugang ist Niklas Held (Jg. 2002) aus Solingen, der im Sand 2018 bei der U20-DM immerhin Platz neun belegte. Ergänzt wird das Team von Rückkehrern und U20-Jugendlichen. Seit Mitte Juni trainiert der Zweitligist bereits in Kleingruppen – in der Halle, auf dem Beach-Court und beim Work-out mit dem Athletikcoach Vincent Förster. Aktuell umfasst der Kader 20 Spieler aus unterschiedlichen Jahrgängen.

Durch das neue Projekt sollen langfristig möglichst viele junge Volleyballer Bundesliga-Niveau erreichen. „Wir wollen wie in jeder Saison die fleißigsten und besten Spieler herausfiltern“, sagt Bach. „Das Alter sollte dabei uninteressant sein.“

VVH will auch einen eigenen Spielstil entwickeln. Dieser Plan wird durch ein Statistik-Team um Patrick Espelage unterstützt. „Ohne Zahlen im Hintergrund und entsprechende Erkenntnis können wir unser Spiel nicht nachhaltig entwickeln und umsetzen“, findet Bach.

Zum Saisonstart im September wird ein 14-köpfiger Kader den Kampf um den Klassenerhalt aufnehmen. So das Ziel, wobei offen ist, wie die Konkurrenz angesichts der Corona-Krise aufgestellt sein wird. Der ehemalige Chefcoach Jens Bräkling ist jedoch zuversichtlich: „Die letzte Saison begann unglücklich mit viel Verletzungspech, dann wurde es eine Kopfsache. Wir haben zwar die Ergebnisse nicht geliefert, waren aber konkurrenzfähig.

VVH startet gegen Braunschweig

Läuft alles trotz der Corona-Pandemie planmäßig, wird VV Human am 19. September mit einem Heimspiel gegen USC Braunschweig in die 2. Bundesliga starten (20 Uhr, Am Hallo). Die erste Auswärtsaufgabe steht am 3. Oktober beim Aufsteiger PSV Neustrelitz an.

Für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs arbeitet die Volleyball Bundesliga an einen Hygienekonzept, um einen möglichst reibungslosen Spielbetrieb trotz der dann gegebenen Einschränkungen zu ermöglichen. Man behält sich auch vor, auf derzeit nicht vorhersehbare Einschränkungen den Spielplan kurzfristig zu ändern.

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