Mit überzeugenden Erfolgen gegen Spitzenteams der zweiten Bundesliga Nord waren die Volleyballer des VV Humann Essen in das Achtelfinale des zoi DVV-Pokals gestürmt. Und hier fehlte nicht viel zum ganz großen Coup. Doch Erstligist FT 1844 Freiburg setzte sich vor fast 600 Zuschauern in der ausverkauften Essener Wolfskuhle mit 2:3 denkbar knapp durch.
Das Ass zum 1:0 und der Angriff zum 2:0 jeweils durch Lukas Prions sollte die einzige VVH-Führung im ersten Satz bleiben. Noch agierten die Gastgeber zaghaft, während die FT 1848 ihre offensive Dynamik über 7:14 und 9:17 kompromisslos zum 15:25 ausspielte.
Obwohl beide Team den zweiten Abschnitt in unveränderter Aufstellung begannen, kippte der Spielverlauf. Angetrieben vom fantastischen Publikum sorgte immer wieder Prions, der selbst durch Dreierblocks nicht aufzuhalten war, für das 14:9. Freiburger Spielerwechsel verkürzten auf 14:12. Da die FT sich nun mehrere Aufschlagfehler erlaubte und Humann gleichzeitig immer mutiger auftrat, nahm Gäste-Coach Jakob Schönhagen beim 20:15 die zweite Auszeit. Simon Schröder, der Jonas Espelage in der Mitte ablöste, und Jonah Juditzki im Block sowie Diagonal Luc Lüfter mit dem Ass zum 25:18 ließen aber nichts anbrennen.
In Satz drei gab es die aufregendsten Momente der Partie. Liam Kristjanson mit Netzroller und Ass sorgte für das 4:6. Prions aus dem Hinterfeld und Lüftner hielten Humann bis zum 12:11 gut im Spiel. Überhastet vergebene Angriffe und Freiburger Aufschlagdruck brachten allerdings das 17:21. Förmlich aus den Sitzen gerissen wurden die Zuschauer bei der spektakulären Szene danach. Zuspieler Fynn Bach servierte mit akrobatischem Fallrückzieher perfekt auf Moritz Finke, der zum 18:21 verwandelte. Als Fabian Hosch, der die ersten beiden Sätze von der Bank verfolgt hatte, mit Zuspieler-Trick zum 20:23 verwandelte, war der Satz entschieden (21:25).
Mit bewährten Kombinationen sorgte das Duo Bach/Finke im vierten Durchgang für Punkte zum 10:8 und 18:14. Jedes Mal wenn Freiburg bevorzugt über seine Mittelblocker den Abstand auf zwei Zähler verkürzt hatte, konterte Essen sehr couragiert gerade auch im Service. Lüftner und Silber-MVP Prions stellten die FT weiter vor Probleme. Tim Dißmann’s Annahme war durchgängig zuverlässig wie gewohnt. Selbst beim 23:22 blieb das VVH-Team unbeirrt und erkämpfte sich nach einer Auszeit mit 25:23 den Tiebreak.
Hier stand es bei Aufschlag Bach zunächst 4:2. Bis zum 9:10 hielt Humann das side out, bevor Freiburg seinen größten Trumpf an diesem Tag, das Spiel über die Mitte mit Gold-MVP Charles Figy und Kristjanson konsequent einsetzte. Zudem gelangen Marco Frohberg und Jannik Brentel die letztlich entscheidenden harten Aufschläge zum 10:15 genau zur richtigen Zeit.
Trainer Christoph Bielecki ist sehr stolz auf seine Mannschaft: „Eine 2:3-Niederlage ist immer bitter. Wenn man im Tiebreak ist, will man das Spiel auch gewinnen. Dass wir dort gelandet sind, ist aber überragend. Wir haben sportlich alles abgeliefert und Freiburg richtig gefordert. Das war herausragend. Vor allem nach Satz eins und drei zwei Mal zurückzukommen, war sehr beeindruckend. Wir haben einen wahnsinnigen Fight geliefert in einer atemberaubenden Atmosphäre. Es hat extrem Bock gemacht. Wir sind super stolz auf das gesamte Team und den Club, die das Spiel zu einem unvergesslichen Nachmittag gemacht haben.“