Ungewohnt erfolgreich: Die Humänner (v.l.) Jan Holthausen, Thies Ketelsen, Lukas Hußmann, Mathäus Gawryluk und Laurin Hußmann.
Nach der Hinrunde ist der Klassenerhalt praktisch geschafft. Doch Volleyball-Zweitligist VV Humann will auch weiterhin nicht locker lassen.
Mit dem Auswärtsspiel beim VC Bitterfeld-Wolfen starten die Zweitliga-Volleyballer des VV Humann an diesem Sonntag (16 Uhr) ins neue Jahr. Dort würden die Essener als Überraschungs-Vierter natürlich gerne für einen weiteren Coup sorgen und ihren unerwarteten Höhenflug fortsetzen. Allerdings sind Humänner gegen den einzigen echten Verfolger von Spitzenreiter Solingen nur klarer Außenseiter.
Der Tabellenzweite empfängt den Vierten – da kann man doch getrost von einem Spitzenspiel sprechen, oder? „Die Tabelle lügt nicht“, sagt Humann-Trainer Jens Bräkling und grinst. Natürlich freut sich der Coach über den Stand der Dinge, irgendwie amüsiert ihn die Situation aber auch. Denn damit, dass der VVH nach 13 von 24 Spieltagen so weit vorne rangiert, hat in Steele niemand gerechnet. Schließlich hatten sich die Humänner in der Vorsaison den Klassenerhalt erst mit einem irre starken Finish gesichert.
Zu dieser Spielzeit wollten die Essener den Ligaverbleib dann „möglichst frühzeitig unter Dach und Fach bringen und den Abstiegskampf vermeiden“, so Bräkling vor dem Auftakt, den der VVH Ende September gegen Bitterfeld-Wolfen von den Sätzen her knapp, aber letztlich mit 1:3 verlor.
Seither hat sich das junge Team von Trainer Bräkling prächtig entwickelt. Aus den vergangenen sieben Partien holten die Humänner stolze sechs Siege und katapultierten sich so in die Spitzengruppe. „Unsere Leistungen aus der Hinserie gilt es nun zu bestätigen“, meint Bräkling, der sogar recht froh darüber ist, dass es gleich gegen eine der beiden Ausnahmemannschaften der Liga geht. Denn in Bitterfeld, so der Coach, „haben wir auch jetzt nichts zu verlieren“.
Anders sieht es da bei den Gastgebern aus. Der Titelaspirant hat sich noch einmal mit einem erstligaerprobten Zuspieler verstärkt und erhofft sich dadurch einen zusätzlichen Schub im Aufstiegsrennen. Denn zurzeit liegen die Ostdeutschen lediglich zwei Zähler hinter Tabellenführer Solingen zurück.
Der VVH hat die Weihnachtszeit genutzt, um einmal abzuschalten. „Wir haben eine Trainingspause eingelegt, die sowohl den Coaches als auch dem Team sehr gut getan hat“, berichtet Bräkling. Erst nach dem Jahreswechsel hat seine Mannschaft das Training wieder aufgenommen, um auf Betriebstemperatur zu kommen. „Es wird wohl weiterhin so sein, dass wir an einem exzellenten Tag gegen jede Mannschaft der Liga gewinnen, an einem schwachen aber auch gegen jeden Widersacher verlieren können“, sagt Jens Bräkling.
In der Hinrunde haben die Humänner meistens einen guten Tag erwischt. „So dürfte es von mir aus gerne weitergehen“, unterstreicht der Trainer, wohlweißlich, dass in Bitterfeld eine „ganz, ganz schwere Aufgabe“ wartet. Doch nachdem die Essener in der bisherigen Saison schon so oft über sich hinausgewachsen sind, ist ihnen auch beim Tabellenzweiten eine Überraschung zuzutrauen.
derwesten.de – Christian Schwarz