In der Zweiten Bundesliga Nord müssen die Volleyballer des VV Humann Essen das zweite 0:3 innerhalb von sechs Tagen verkraften. Der erwarteten Niederlage in Warnemünde folgte am Samstag das gleiche Ergebnis zuhause gegen die Orderbase Volleys Münster (TSC Gievenbeck). Die Humänner, die sich mit Unterstützung des zahlreich erschienen Publikums in der heimischen Wolfkuhle mehr vorgestellt hatten, sind dadurch wieder auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen.
Wie schon in den vergangenen Wochen bestimmte der Gesundheits-Zustand der Mannschaft mit last minute Ausfällen die Start-Aufstellung des VVH. So war es nicht verwunderlich, dass die Gastgeber schon beim 4:11 die erste Auszeit bemühten. Über aggressives Aufschlag- und Angriffsspiel vor allem durch Lukas Prions gelang dem VVH immerhin der Anschluss zum 19:20. Ähnlich wie zuletzt in Warnemünde konnten die jungen Humänner in der wichtigen Crunchtime des ersten Satzes den möglichen Wendepunkt jedoch nicht nutzen, um die Partie komplett in die gewünschte Richtung zu lenken. Das 20:25 offenbarte gerade in der Schlussphase des Satzes Schwächen in der Annahme.
Dieses Manko setzte sich im zweiten Durchgang fort. Der VVH fand kein Mittel gegen die Aufschläge der Gäste, die schnell zum 2:8 führten. Dann endlich blitzte der Kampfgeist der Essener besonders in der Abwehr auf. Das zwischenzeitliche 9:10 sorgte für Hoffnung. Unerklärliche, einfache Fehler in der Abstimmung auf dem Feld begünstigten anschließend die nächste Münsteraner Serie zum 10:18. Es dauerte bis zum 15:19, bevor der VVH seine Ordnung wiedergefunden hatte. Zu spät, denn mit 19:25 war der Satzverlust eindeutig.
Der dritte Abschnitt war zum einen durch die unverändert überzeugende Angriffs- und Block-Leistung des Aufsteigers aus Münster geprägt. Vor allem im Mittelangriff waren die Gäste deutlich überlegen. Andererseits ermöglichten zahlreiche Eigenfehler auf Seiten des VVH das 3:8, mit dem es in die erste technische Auszeit ging. Dank einiger guter Szenen des siebzehnjährigen Tom Borchert hielt der VVH bis zum 15:17 mit. Letztlich verloren die Essener den Satz klar 20:25, weil sie wie über weiter Strecken des gesamten Duells kein stabiles Aufbauspiel organisieren konnten. Zum MVP wurden jeweils die Zuspieler gewählt: Moritz Lembeck beim TSC und der für seinen erkrankten Bruder Fynn eingesprungene Niklas Bach beim VVH.
Auch wenn das 0:3 gegen Münster momentan für Ernüchterung sorgt, schauen die Verantwortlichen beim VVH nach vorn. An die kurze Feiertagspause schließen sich diverse Trainingsmaßnahmen an, bevor es am 14. Januar 2023 (19:30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen das favorisierte Team aus Lindow-Gransee weitergeht. „Die Vorzeichen waren aus gesundheitlichen Gründen für beide Teams nicht gut. Münster ist damit sehr souverän und abgeklärt umgegangen. Bei uns fehlte die Ordnung gegen das Spiel des Gegners. Wir werden jetzt regenerieren und greifen im Januar wieder an.“, resümierte Peter Bach.