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Foto: Teambild der 1. Mannschaft

Humann is back!

veröffentlicht am

Nach Monaten des Lockdowns ist die 1. Herrenmannschaft wieder mit einigen neuen Gesichtern im Mannschaftstraining und bereitet sich auf die Spiele in der Nordstaffel der 2. Volleyball-Bundesliga vor.

Die Kapitäne Leo Große-Westermann und David Wiesche sprachen im Interview mit Nicolas Crom über die abgelaufene Saison, die Rückkehr in die Wolfskuhle und den Start in die neue Hallensaison.

Zuallererst wie ist es nach so langer Zeit wieder auf dem Feld zu stehen?

Große-Westermann: Es ist natürlich super, dass wir wieder in der Halle sein können, nachdem wir im Mai mit Beachvolleyball begonnen hatten. Der Einstieg über das “Beachen” war sinnvoll und für uns alle notwendig. Wir kannten das schon aus dem letzten Jahr, da gab es auch den Saisonabbruch mit einer kürzeren Pause. Wir haben uns trotzdem über den Winter auch viel über Zoom gesehen. Es war aber wichtig, dass es jetzt wieder am Ball losgehen konnte.

Wie habt ihr die letzte Saison mit dem Rückzug aus dem Spielbetrieb als Spieler erlebt?

Wiesche: Wir haben mehrfach in der Woche darüber diskutiert, ob man einen Spielbetrieb gewährleisten kann. Einige Spieler hatten bzw. haben privat die Situation, in der Personen vor einer Infektion geschützt werden sollten. Für uns war es relativ früh klar, dass wir dies nicht mehr verantworten konnten, so schade es auch war, dass wir nicht spielen konnten. Obwohl es nicht schön war als Spieler zu sehen, dass die Konkurrenten spielen, war es im Endeffekt für uns als Team die richtige Entscheidung.

Wie habt ihr euch neben dem Athletiktraining per Online-Meeting als Mannschaft fit gehalten?

Große-Westermann: Es ist zwei Mal die Woche Athletiktraining von unserem Athletiktrainer Vincent Förster angeboten worden. Dann hat zunächst Peter Bach ein kurzfristiges und Tim Mücke ein langfristiges SAQ-Programm [Speed-Agility-Quickness Anm. d. Red.] zusammengestellt. D.h. wir konnten Sprint- und Sprungkraft sowie Koordinationstraining draußen durchführen. Die ersten acht Wochen haben das so gut wie alle durchgezogen. Da sind durch die Tests, welche vorher und nachher durchgeführt werden mussten, einige gute Resultate rausgekommen. Man ist also ziemlich fit aus der Pause rausgegangen. Mir kam das aufgrund meines Knies (Patellasehnenanriss) ganz gelegen, da ich sowieso hätte pausieren müssen. Dass es so lange geht, ist natürlich bitter und nervig.

Wie läuft denn die Vorbereitung so? Wie weit seid ihr schon spielerisch und als Mannschaft entwickelt?

Große-Westermann: Es geht gut voran und Bacher (Peter Bach) bringt sehr viele Jungs auf Trab. Die Trainingsbeteiligung ist gut und hoch mit vielen jungen Talenten. Natürlich gab es die letzten Wochen noch viel Beachvolleyball, wo technisch und athletisch noch einiges vorbereitet wurde. Jetzt wird das alles in die Halle übertragen. Dort machen wir auch noch viel technisch, jedoch kommt es jetzt auch zu Wettkampf und Spielen im sechs gegen sechs. Ich denke das wird sich entwickeln. Einige spielen noch deutsche Meisterschaften im Beach, sodass die jetzt noch kurz raus sind. Der Rest gibt aber schon Vollgas in der Halle. Wir sind auf einem guten Weg.

Ihr habt jetzt seit der letzten Saison eine Ballmaschine und ein Statistikprogramm. Wie verändert das euer Spiel?

Große-Westermann: Die Ballmaschine wurde für ein ambitioniertes Nachwuchstraining für unsere Annahmespieler angeschafft. Sie hilft Abläufe zu standardisieren, aber an Ihr scheiden sich aber so ein bisschen auch die Geister. Die einen finden das sehr gut. Ein paar Spieler finden das nicht so wichtig. Denen reicht es, wenn sie einen Aufschläger haben um auf ihre Wiederholungen zu kommen. Wenn man das professioneller gestalten will, macht es natürlich Sinn, denn man kann sich theoretisch zu zweit in die Halle stellen und Annahme trainieren. Das Statistikprogramm ist hervorragend. Für das Training verwenden wir das eher selten. Für den Wettkampf ist das eine gute Unterstützung. Wenn ich sehen möchte, wie jemand zuspielt oder angreift. Für uns Spieler ist das eine große Zeitersparnis. Für die Jungs um Patrick Espelage, die das codieren müssen, ist das ein riesiger Aufwand und da sind wir sehr dankbar für, dass die das für uns machen.

Wir müssen deren Arbeit für uns nutzen, dann wird das sehr hilfreich. Wie wollt ihr in der neuen Saison auftreten? Verändert sich bei euch durch die vielen neuen Spieler auch euer Spielstil?

Wiesche: Das ist eine schwierige Frage, weil wir jetzt auch lange keine Wettkämpfe mehr hatten. Es bleibt denke ich bestehen, dass wir mit den Spielern und Fähigkeiten, die wir haben versuchen das Beste herauszuholen, dass wir Vollgas geben in jedem Element und dass wir in jedem Spiel, egal gegen welchen Gegner, versuchen etwas mitzunehmen. Ich glaube es ist egal, ob das jetzt die sind, die schon länger dabei sind oder welche, die jetzt neu im Team sind. Man wird sehen, dass alle hochmotiviert sind und das ist, was uns in den letzten Jahren immer ausgezeichnet hat und das wird man in der nächsten Saison auch erwarten können.

Ihr seid jetzt nach langer Zeit wieder in die Wolfskuhle zurückgekehrt. Wie beeinflusst das euer Spiel und die Stimmung in der Mannschaft?

Große-Westermann: Ich habe in meiner VVH-Karriere nur eine richtige Saison dort spielen können, danach war es schon so, dass wir immer wieder ausweichen mussten. Aber dort hat man schon gemerkt, dass die Atmosphäre anders ist als im Hallo. Am Hallo ist zwar eine schöne Halle, die zum Volleyballspielen gut geeignet ist, weil sie größer und höher ist. Sie hat auch eine gute Infrastruktur. Aber sie ist einfach zu groß für den VVH. Wenn dort über 200 Leute im Schnitt bei unseren Heimspielen sind, ist die Halle trotzdem nur zu vielleicht einem Zehntel gefüllt. Dann geht das ein bisschen unter, wie laut diejenigen sind, die an der Trommel sitzen und die Stimmung machen. In der Woku ist das dann schon deutlich besser, da alles kompakter ist. Wir sind jetzt jede Woche dort in der Halle, es wäre natürlich gut, wenn wir noch eine zweite Hallenzeit organisiert bekommen würden. Die Stimmung in der Mannschaft ist auf jeden Fall so, dass wir uns freuen wieder zurückzukehren. Wir wollen dann wieder einen richtigen Heimvorteil daraus ziehen. Im Hallo war es immer schön zu spielen, für uns war es aber auch wie ein Auswärtsspiel. Ich habe mich dort nie so richtig zu Hause gefühlt.

Abschließend würde mich interessieren, was eure persönlichen und mannschaftlichen Ziele für die Saison sind?

Wiesche: Für mich ist es aufgrund meiner Verletzung (Achillessehnenriss) so, dass ich jetzt so schnell wie möglich erstmal wieder auf dem Feld stehen möchte. Ein Mannschaftsziel habe ich eben schon beantwortet, wir versuchen aus jedem Spiel das Beste zu machen und dadurch, dass wir jetzt gerade wenig Wettkampfvergleich mit den anderen Mannschaften haben, kann da alles passieren. Wenn wir nach jedem Spiel das Maximum rausgeholt haben und dann im Training an einigen Schrauben drehen, wird man sehen wofür es dann am Ende reicht. Wir werden alles geben und versuchen den Klassenerhalt früh zu schaffen.

Große-Westermann: Sehe ich ähnlich. Das Mannschaftsziel muss es sein wieder als Team zusammenzuwachsen. Wir haben keine Ahnung wo wir stehen. Wenn wir ein paar Testspiele gemacht haben wird man sehen, wie das Ganze so funktioniert, wie man auf dem Feld harmoniert oder halt auch nicht. Klar kann man jetzt nicht davon reden, dass wir unbedingt oben angreifen wollen. Der Klassenerhalt wird das Ziel sein. Ich bin da auch nicht so pessimistisch wie vielleicht andere, die sagen, dass das mit so vielen jungen Spielern gar nichts werden kann. Ich glaube, wir haben ein paar echt talentierte Jungs dabei: Basti Schön, Niklas Bach, Simon Schröder, Tim Decker und Lukas Prions zum Beispiel. Aber auch ein paar alte Haudegen sind weiterhin dabei: Jan Holthausen, Thomas Wojtczak und Lukas Hußmann zum Beispiel. Da kann, wenn wir uns auf dem Feld finden, schon viel Gutes bei rauskommen. Ich persönlich muss gucken, dass ich fit bleibe, wobei das aktuell ganz gut aussieht und dann versuche ich die Aufgabe “Kapitän” mal anzugehen mit David an meiner Seite natürlich. Das habe ich auch so noch nie gemacht. Wir müssen die Saison denke ich eher auf uns zukommen lassen, als dass wir jetzt vorher versuchen auszurechnen, was da passieren wird.

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