Die Partie gegen die Nordmänner entwickelte sich von Anfang erwartungsgemäß ausgeglichen. Bis zur Crunchtime konnte sich im ersten Durchgang keine der Mannschaften entscheidend absetzen. Wie die Kieler gingen die Humänner ein hohes Aufschlagrisiko und waren von Trainer Jens Bräkling bestens auf die gegnerische Annahme eingestellt. Beim Stand von 21:21 spielte Kiels Zuspieler schnell über die Mitte und von da an ließen die Kieler nicht mehr locker, bis sie den Satzball bei 21:25 verwandelten.
Bräkling reagierte nach dem ersten Satz umgehend und brachte Routinier Lukas Hußmann für Youngster Joris Köfler. Der VVH-Kapitän peitschte seine Mannschaft nach vorne und die Humänner legten einen Blitzstart hin. Die Körpersprache stimmte und der Punktestand aus Essener Sicht ebenfalls (8:2). Mit breiter Brust und dem Essener Publikum im Rücken bauten sie ihren Vorsprung bis auf acht Punkte aus (14:6). Die Adler erholten sich erst zur Satzmitte vom frühen Rückstand und schlossen Punkt um Punkt auf (20:17). Dieses Mal ist es jedoch an den Hausherren ein fulminantes Finish hinzulegen und nach Sätzen auszugleichen (25:19).
Unbeeindruckt vom verlorenen Satz kamen die Gäste besser aus der zehnminütigen Pause zurück (0:3). Die Humänner hatten jedoch Feuer gefangen und ließen nicht ab (5:6). Beim Stand von 11:16 schien eine Vorentscheidung zu Gunsten Kiels gefallen zu sein. Doch der Schein trügte. Die Essener kämpften weiter und der zum Aufschlag eingewechselte Joris Köfler brachte mit zwei Hammeraufschlägen den VVH bis auf einen Punkt wieder heran (21:22). Die Entscheidung musste in der Verlängerung fallen. Mit dem dritten Satzball gingen die Adler erneut in Führung (25:27).
Der vierte Durchgang war bis zur Mitte ein Spiegelbild des dritten – nur dass es für Humann besser lief. Zunehmend hatten sie die Kieler Angreifer besser im Griff und packten im Block zu. Verdient ging es für die VVHler mit 16:11 in die zweite technische Auszeit. Bis in die Haarspitzen fokussiert glichen die Humänner mit einem Block von Thies Ketelsen erneut nach Sätzen aus (25:17).
Etwas fahrig starteten die Humänner in den Tiebreak (0:2). Umso stärker kamen sie nach der taktischen Auszeit zurück (3:2). Auch dank MVP Jan Holthausen, der in dieser Phase des Spiels beinahe jeden Angriff in einen Punkt verwandelte, konnten sich die Hausherren eine Zwei-Punkte-Führung erarbeiten (6:4). Wie gewohnt ließ Kiel nicht locker und holte den Ausgleich (7:7). Auf beiden Seiten wurde weiterhin aggressiv angegriffen. Das bessere Ende entschieden jedoch die Kieler Adler aus dem Sideout heraus für sich (13:15).
Mit dem gewonnenen Punkt hat VV Humann Essen ein Spiel vor Saisonende die Klasse gesichert und konnte sich in traditioneller Weise von seinen Anhängern verabschieden.